Hannover. Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) unterstützt die Forderungen des Niedersächsischen Wirtschaftsministers Bernd Althusmann zum Bürokratieabbau. „Schnellere Genehmigungsverfahren beim Wohnungsbau mit verbindlichen Fristen fordern wir bereits seit Jahren. Vielleicht kommen wir jetzt endlich einen Schritt voran“, sagte vdw-Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt. Neben fehlendem Bauland, zu hohen Baukosten und zu geringen Kapazitäten in der Bauwirtschaft zählen umständliche Bürokratie und ausufernde Bauvorschriften zu den größten Hemmnissen für einen effizienteren Wohnungsneubau.
Immer wieder klagen vdw-Mitgliedsunternehmen über starke Verzögerungen bei der Erteilung von Baugenehmigungen. Zähe Verwaltungsabläufe führten oft zu monatelangen, mitunter sogar jahrelangen Genehmigungsverfahren. „Häufig werden neue Unterlagen, Dokumente oder Gutachten nachgefordert – und die Zeit vergeht, ohne dass eine Baugrube ausgehoben werden kann. Die Planungssicherheit geht dann völlig verloren“, moniert Dr. Schmitt. Auch im Bündnis für bezahlbares Wohnen sei dieses Problemfeld mehrfach intensiv diskutiert worden. In der Pflicht sind nach Ansicht der Verbandsdirektorin in erster Linie die Kommunen: „Sie sind an der Reihe, konstruktive Vorschläge zur Verschlankung der Antragsverfahren zu unterbreiten und nicht einfach nur zu sagen, was nicht geht.“
Der vdw verweist auf Hessen, Bremen und Sachsen-Anhalt, deren Bauaufsichtsbehörden eine dreimonatige Entscheidungsfrist bei Bauanträgen haben, die nur „bei Vorliegen eines wichtigen Grundes“ verlängert werden kann.
In der kommenden Woche wird in Niedersachsen das „BIM-Cluster“ auf den Weg gebracht. Zentrales Element: der digitale Austausch von Informationen rund um Bauvorhaben. Der vdw wird neben anderen Institutionen und verschiedenen Landesministerien dieser Initiative beitreten. „Wir versprechen uns auch von diesem Ansatz eine dringend erforderliche Beschleunigung von Genehmigungsprozessen – und zwar ohne Qualitätsverlust und Sicherheitseinbußen“, betont die vdw-Chefin.