Hannover. Die Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Wohnungsgesellschaften in Niedersachsen treiben den Neubau voran. Bis 2022 wollen sie – zusätzlich zu den bereits begonnenen und vom Land geförderten Wohnungen – annähernd 8000 Wohneinheiten zwischen Nordsee und Harz errichten. 40 Prozent davon sollen durch das Land Niedersachsen gefördert werden. Das ergab eine Umfrage des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vdw) unter seinen 155 niedersächsischen Mitgliedsunternehmen. Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt wertet das Umfrageergebnis positiv: „Unsere Mitglieder übernehmen soziale Verantwortung und vergrößern das Angebot an bezahlbarem Wohnraum.“
Rund zwei Drittel der angekündigten Neubaumaßnahmen entfallen auf die städtischen und landkreiseigenen Wohnungsgesellschaften. Sie rechnen damit, in den nächsten drei Jahren den Bau von 5700 Wohnungen fertigzustellen bzw. zu beginnen. Die niedersächsischen Wohnungsgenossenschaften werden etwa 2300 Wohnungen zur Marktentlastung beisteuern. Das gesamte Neubauvolumen wird sich auf 2,5 Milliarden Euro belaufen.
Die kommunalen Wohnungsgesellschaften werden für mindestens 2700 Wohneinheiten Förderanträge beim Land stellen, seitens der Genossenschaften werden es voraussichtlich 500 sein. Nach Einschätzung des vdw könnte die Zahl noch gesteigert werden, wenn die Förderbedingungen und die Förderpraxis verbessert werden. „Dennoch zeigt es sich“, so die vdw-Verbandsdirektorin, „dass unsere Unternehmen die neue Wohnraumförderung des Landes in Anspruch nehmen wollen. Um zu noch besseren Ergebnissen zu kommen, müssen einzelne Regelungen etwa beim Tilgungsnachlass und der mittelbaren Belegung nachgeschärft werden. Dazu sind wir mit Bauminister Olaf Lies im Gespräch.“ Weitere Kritikpunkte der Wohnungsunternehmen sind nach Angaben von Dr. Schmitt Teile der Vergabepraxis und hohe Verwaltungsgebühren. Dadurch verliere die Förderung im Vergleich zu den Finanzierungsmöglichkeiten auf dem freien Kapitalmarkt an Attraktivität.