Wohnungswirtschaft kritisiert AHA-Vorgehen
Hannover. Nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vom heutigen Montag will es der kommunale Abfallentsorger AHA Mietern in der Region Hannover ermöglichen, Abfalltonnen für Altpapier zu bestellen. Die Wohnungswirtschaft lehnt dieses Verfahren ab und fordert statt unkoordinierter Einzelmaßnahmen abgestimmte Lösungen, bei denen die Vermieter einbezogen werden.
Dazu sagt Dr. Susanne Schmitt, Direktorin des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw):
„Unsere Mitgliedsunternehmen sehen im Vorgehen von AHA erhebliche praktische und rechtliche Probleme. Hier werden die Fehler der Vergangenheit erneut wiederholt.
- Stichwort: Verkehrssicherungspflichten
Die Verantwortung für sichere Stellflächen, Fluchtwege und Brandschutzabstände liegt weiterhin beim Eigentümer, auch wenn der Behälter ohne dessen Zustimmung aufgestellt wird.
- Stichwort: Flächenkonflikte
Schon bei der Einführung der Gelben Tonne zeigte sich, dass auf vielen Grundstücken keine genehmigungsfähigen Stellplätze für zusätzliche Behälter vorhanden sind. Der interaktive Standplatzplaner, den AHA nun für die Blaue Tonne anbietet, wird das Problem nicht lösen.
- Stichwort: Logistische Probleme
Unkoordinierte Einzelbestellungen könnten zu einer ‚Tonnenschwemme‘ führen, die Abholung erschweren und zu Missständen auf den Grundstücken beitragen. Außerdem befürchten wir, dass dieses Thema in Mehrfamilienhäusern zu Streitigkeiten innerhalb der Mietergemeinschaften führen kann.
Viele unserer Mitgliedsunternehmen in der Region Hannover steuern den Papiermüll bereits über zentrale Sammelbehälter und interne Entsorgungslösungen. Großvolumige Kartonagen gehören direkt auf den Wertstoffhof.“