Wohnungswirtschaft mahnt dennoch zur Vorsicht
Hannover/Bremen. Die Mieterhaushalte in Niedersachsen und Bremen kommen auch in der Corona-Krise ihren Verpflichtungen gegenüber den Vermietern nach. Allerdings, darauf weist der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) hin, haben die Mietrückstände seit dem „Vor-Corona-Monat“ März stetig zugenommen: Im Juni lag die Quote um rund 14 Prozent höher als noch vor einem Vierteljahr.
„Wir haben im Juni zum dritten Mal eine Monatsbefragung unserer Mitgliedsunternehmen durchgeführt. Die Antworten geben Aufschluss über die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Branche. Es zeigt sich, dass die allermeisten Unternehmen (ca. 72 Prozent) das Risiko auflaufender Schulden von Wohnungsmieter als gering oder sogar sehr gering einschätzen. Bei den Gewerbemietern zeigt sich ein etwas anderes Bild, denn immerhin jedes vierte Unternehmen tendiert zu einer „mäßigen“ bis hin zu einer „sehr hohen“ Risikobewertung.
Die von uns erhobenen Zahlen zeigen, dass im Juni 2,4 Prozent aller Mieterhaushalte mit ihrer Mietzahlung im Rückstand waren (gegenüber 2,25 im Monat Mai). Bei den Gewerbetreibenden lag die Quote unverändert gegenüber dem Vormonat bei rund sechs Prozent.
Dennoch haben wir mit Blick auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt die begründete Sorge, dass die Mietrückstände kräftig steigen könnten. Wir halten deswegen an unserer Forderung nach der Einrichtung eines Sicher-Wohnen-Fonds fest, sobald sich die Lage verschlechtert. Bei Gewerbeimmobilien müssen wir langfristige Leerstände verhindern, denn diese schaden nicht nur dem Vermieter, sondern wirken sich auch negativ auf das Stadtbild und die Lebensqualität in Städten und Quartieren aus.“