Verbandsdirektorin: Müssen Preise in den Griff bekommen
Hannover. Die Baukosten in Niedersachsen sind im Monat Mai erneut erheblich gestiegen. Nach den heute veröffentlichten Berechnungen des Landesamtes für Statistik lagen die Preise im Wohnungsbau um 3,7 Prozent höher im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei der Instandhaltung verzeichnen die Statistiker einen Preisanstieg von 4,3 Prozent gegenüber Mai 2019. Und Schönheitsreparaturen kosten 1,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Dr. Susanne Schmitt, vdw-Verbandsdirektorin, befürchtet gravierende Folgen dieser Entwicklung:
„Seit Jahren kennen die Baukosten nur noch eine Richtung: Aufwärts! In den vergangenen fünf Jahren sind die Baupreise für neue Wohngebäude in Niedersachsen um rund 20 Prozent gestiegen. Bei den Instandhaltungskosten sind es sogar fast 25 Prozent. Ob an dieser fatalen Entwicklung die zeitweilige Absenkung der Mehrwertsteuer etwas ändert, daran haben wir erhebliche Zweifel.
Hohe Baukosten führen zu hohen Mieten – aber wer kann die bezahlen? Wenn es nicht bald gelingt, die Preise für Grundstücke, Bauhandwerk und technische Gebäudeausrüstung in den Griff zu bekommen, ist in Niedersachsen das ehrgeizige Ziel der Landesregierung, 40.000 neue bezahlbare Wohnungen bis 2030 zu errichten, extrem gefährdet.
Ein erster Ansatz ist die Entschlackung der Landesbauordnung. Dazu wird der vdw kurzfristig einige grundlegende Vorschläge unterbreiten.“
Foto (c) Hans-Dieter Brand