Hannover. Beim ersten WohWi-Talk des vdw vor der Bundestagswahl hat Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt den SPD-Kandidaten Dirk-Ulrich Mende begrüßt. Mende, früherer Oberbürgermeister von Celle und derzeit Geschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages, tritt im Wahlkreis Celle-Uelzen an. Im WohWi-Talk unterstützte der SPD-Politiker den Vorstoß des vdw, einen Baukostengipfel einzuberufen, um die Kostensteigerungen am Bau endlich in den Griff zu bekommen. Die Eingriffsmöglichkeiten der Politik seien zwar begrenzt, sagte Mende, andererseits sei ein preisregulierendes Einschreiten mitunter aus sozialer Sicht geboten.
Um mehr bezahlbares Wohnen zu ermöglichen, sprach sich der Bundestagskandidat für mehr Erbpachtgrundstücke aus. Außerdem sollen Kommunen Grundstücke, die sie etwa günstig vom Bund erhalten haben, ohne weitere Aufschläge gezielt für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen.
Beim Bestreben der Wohnungswirtschaft, bezahlbares Wohnen und noch besseren Klimaschutz in Einklang zu bringen, sieht Mende einen „fast unauflösbaren Widerspruch“. Dennoch müsse es gelingen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Mit Verbandsdirektorin Dr. Schmitt war er sich einig, dass die Anreize für energetische Sanierungen verbessert und die kommunalen Energieversorger mit ins Boot geholt werden müssen.
Auf die Kritik von Dr. Schmitt an der SPD-Forderung, Vermieter müssten die komplette CO2-Abgabe künftig allein tragen, verwies Mende auf ein „Fraktionspapier“, in dem von einer 50/50-Aufteilung zwischen Vermietern und Mietern die Rede sei: „Das halte auch ich für einen fairen Weg.“ Zum ergänzenden Hinweis der Verbandsdirektorin, man müsse die CO2-Abgabe doch eigentlich an den Sanierungsstand eines Gebäudes koppeln, sagte Mende: „Das erscheint mir sehr schlüssig.“ieren werden.
Über E-Mobilität und die fehlende Ladeinfrastruktur kam der WohWi-Talk zum Thema Mieterstrom. Dr. Schmitt betonte: „Die dezentrale Energieerzeugung ist ein Grundgedanke der Klimawende.“ Umso unerklärlicher sei es, dass es immer noch steuerliche Hürden für Wohnungsunternehmen gibt. Dirk-Ulrich Mende gab der Verbandsdirektorin Recht, dass die bestehenden Hindernisse nicht zu verstehen seien.