Neue Daten zeigen: Wohnungswirtschaft dämpft Mietpreisentwicklung mit günstigem Wohnraumangebot in Niedersachsen und Bremen
vdw-Direktorin fordert mehr politische Unterstützung für sozial orientierte Wohnungsunternehmen / Preisgünstige Mietangebote der vdw-Mitglieder liegen deutlich unter den Durchschnittswerten von Online-Vermietungsportalen
Hannover/Bremen. Die sozial orientierten Vermieter der Wohnungswirtschaft dämpfen mit ihren günstigen Mieten die Preisentwicklung auf den Wohnungsmärkten in ganz Deutschland. Das gilt auch für Niedersachsen und Bremen. Die Nettokaltmieten in den vermieteten Wohnungen der Wohnungswirtschaft liegen in Niedersachsen bei durchschnittlich 5,89 Euro pro Quadratmeter und Monat, im Land Bremen bei 5,95 Euro. Das hat eine aktuelle Umfrage unter Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Wohnungsgesellschaften ergeben, die bundesweit etwa ein Drittel aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften. Im Bereich des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) haben sich 61 Unternehmen in Niedersachsen mit einem Gesamtbestand von 136.000 Wohnungen und fünf Unternehmen in Bremen mit insgesamt 50.600 Wohnungen an der Umfrage beteiligt.
Zu den Ergebnissen sagt vdw-Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt:
„Die Nettokaltmieten für Bestandswohnungen, die zur Wiedervermietung angeboten werden, liegen bei unseren Mitgliedern deutlich unter den Durchschnittswerten, die von Online-Vermietungsportalen veröffentlicht werden. Die vdw-Unternehmen sind die gelebte Mietpreisbremse in Niedersachsen und Bremen! Selbst an besonders beliebten Standorten finden Mietinteressenten im Bestand der Wohnungswirtschaft bezahlbaren Wohnraum.
Und selbst die Neubaumieten unserer Mitgliedsunternehmen sind mit monatlichen Quadratmeterpreisen von weniger als zehn Euro (Durchschnitt im Verbandsgebiet) unschlagbar günstig. Diese Preise fallen in der Gesamtbetrachtung ohnehin kaum ins Gewicht, denn der prozentuale Anteil von Neubauwohnungen am Gesamtbestand ist natürlich sehr gering.
In den Online-Portalen tauchen die Angaben unserer Mitglieder aus unterschiedlichen Gründen überhaupt nicht auf. Bei Wohnungsgenossenschaften gibt es lange Wartelisten, so dass sie nicht auf die Online-Vermarktung angewiesen sind. Auch kommunale Unternehmen können ihren Wohnungsbestand aufgrund der dargestellten Preisvorteile oft ohne die Unterstützung kommerzieller Plattformen neu vermieten. Ich kann nur davor warnen, aus den Angaben der Online-Portale falsche politische Schlussfolgerungen zu ziehen. Der zusätzliche Blick auf die dauerhaft günstigen Mieten der vdw-Mitglieder ist umso wichtiger.
Die Wohnungspolitik ist gefordert, auf die richtigen Partner zu setzen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bund, Länder und Kommunen müssen alle Hebel für mehr öffentlich geförderten Wohnungsbau in Bewegung setzen. Also: Vorfahrt für die sozial orientierte Wohnungswirtschaft! Wir brauchen mehr und günstigere Baugrundstücke, digitalisierte und damit schnellere Genehmigungs- und Planungsverfahren sowie künftig weniger statt mehr Bauauflagen.
Die Zahlen im Einzelnen:
Nettokaltmieten der GdW-Wohnungsunternehmen in ganz Deutschland (in Euro/qm), 1. Quartal 2021:
vermieteter Wohnungsbestand
Angebotsmieten für wieder zu vermietende Wohnungen
Angebotsmieten für erstmals zu vermietende Neubauwohnungen
5,86
6,37
8,31
Niedersachsen
vermieteter Wohnungsbestand
Angebotsmieten für wieder zu vermietende Wohnungen
Angebotsmieten für erstmals zu vermietende Neubauwohnungen
5,89
6,07
8,09
Bremen
vermieteter Wohnungsbestand
Angebotsmieten für wieder zu vermietende Wohnungen
Angebotsmieten für erstmals zu vermietende Neubauwohnungen
5,95
6,91
7,86
Quelle: Schnellabfrage Erst- und Wiedervermietungsmieten der GdW-Unternehmen im 1. Quartal 2021
Nettokaltmieten sozial orientierter Wohnungsunternehmen in ausgewählten Großstädten, 1. Quartal 2021:
Mieten in Euro/qm
vermieteter Wohnungsbestand
Angebotsmieten für wieder zu vermietende Wohnungen
Angebotsmieten für erstmals zu vermietende Neubauwohnungen
Frankfurt am Main
6,87
7,14
11,92
Hamburg
7,00
7,65
9,65
Köln
6,62
8,08
9,50
München
7,37
8,17
10,15
Region Hannover
6,24
6,66
8,37
Braunschweig
5,98
6,52
9,64
Wolfsburg
6,14
7,10
9,05
Göttingen
5,82
6,20
7,00
Wilhelmshaven
5,70
5,94
8,78
Bremen
6,06
7,06
7,67
Bremerhaven
4,74
5,43
8,75
Quelle: Schnellabfrage Erst- und Wiedervermietungsmieten der GdW-Unternehmen im 1. Quartal 2021